Am vergangenen Wochenende fuhr das Zweitligateam der Füchse für zwei Spiele in den hohen Norden. In der Halle am Gettorfer Schulzentrum hieß der Gastgeber am Samstag TSV Neuwittenbek und am Sonntag Gettorf Seahawks.
Die Reise traten an:
Matthias Böthgen, Lennart Gottwald, Jannis Kempkes, Jan Niklas Buckermann, [C] Kevin Buckermann, Anna-Lena Best, Jens Kürbis, Felix Grün, Tim Osterkamp, Marvin Höcker, Martin Plaspohl, [T] Till Reimer und Christopher Rustemeier
Das Samstagsspiel gegen Neuwittenbek begann vielversprechend. In der vierten Minute musste Kevin Mutschinski wegen Spielverzögerung auf die Strafbank. In der darauffolgenden Überzahl steckte Kevin Buckermann den Ball von hinter dem Tor in den gegnerischen Slot, wo Felix Grün zum 0:1 einnetzen konnte. Kaum eine Minute nach Wiederanpfiff konnte Neuwittenbek jedoch mit einer Freischlagvariante ausgleichen. Kristoffer Zinke legte dabei für Steffen Fuchs auf.
Etwa eine weitere Minute später verfolgte Christopher Rustemeier im Vollsprint einen ungenauen Pass der Neuwittenbeker in deren Hälfte. Beim Abbremsen kurz vor der Bande hinter dem gegnerischen Tor gab sein Knie plötzlich nach. Damit war nach sieben Minuten der aktive Teil der Nordtour für Christopher vorbei. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und geröntgt, muss aber für eine brauchbare Diagnose noch in den MRT.
So musste das Spiel ohne ihn weitergehen und die Füchse schafften es den Schock schnell in Entschlossenheit umzumünzen. Jan Niklas Buckermann konnte nur kurze Zeit später auf Vorlage von Kevin Buckermann zum 1:2 treffen. Gegen Mitte des ersten Drittels mussten die Füchse die ersten zwei von vielen Minuten in Unterzahl bewältigen. Kevin Buckermann erhielt eine Strafe wegen Stockschlags, die der TSV Neuwittenbek jedoch ungenutzt ließ.
Das zweite Drittel begann – wie das erste – mit einem Tor für die Mülheimer. Jan Niklas Buckermann machte in der vierten Minute seinen zweiten Treffer des Tages. Die Vorarbeit wurde Jens Kürbis zugesprochen, kam aber von Kevin Buckermann, der seinen Bruder im Zentrum anspielte, wo dieser sich um seinen Gegenspieler drehte und abschloss. Eine Koproduktion der Buckermann-Brüder war auch das 1:4 in der elften Minute, wobei jedoch Schütze und Assist vertauscht sind. Zuvor jedoch mussten erst Matthias Böthgen (Stockschlag) und Kevin Buckermann (Blockieren des Stocks) für jeweils zwei Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Die Strafen überschnitten sich so, dass die Füchse 45 Sekunden zu dritt spielen mussten. Dennoch blieb Neuwittenbek erfolglos in Überzahl.
Zu Beginn des dritten Drittels wiederholte sich dieses Scenario. Martin Plaspohl (Sperren) und Jan Niklas Buckermann (Halten) erhielten jeweils zweiminütige Zeitstrafen und die Füchse mussten erst zu viert, dann 43 Sekunden zu dritt und dann wieder zu viert spielen. Und wieder fand die Mannschaft aus dem Norden kein Mittel den Ball in Till Reimers Tor zu bringen. Um drei Tore Rückstand aufzuholen erhöhte Neuwittenbek langsam den Druck, aber damit auch das Risiko. Die entstehenden Räume kurz nach der Neuwittenbeker Auszeit konnte Lena Best in der drittletzten Spielminute zum 1:5 nutzen. Der Assist kam von Jan Niklas Buckermann, der damit an vier von fünf Toren beteiligt war. Neuwittenbek nahm daraufhin den Goalie aus dem Spiel und versuchte mit sechs Feldspielern die Aufholjagd. In der letzten Minute wurde der Ball von einem Neuwittenbeker Spieler aus Till Reimers Hand gestochert, sodass Birger Dethlefsen den freien Ball zum 2:6 nur noch ins leere Tor schieben musste. Über die Entscheidung der Schiedsrichter das Tor zählen zu lassen empörte Ralf Buckermann sich derart, dass er eine Strafe für Reklamieren erhielt, die Marvin Höcker absitzen musste. Fünf Sekunden vor Schluss sammelte Kevin Buckermann in Unterzahl schließlich eine weitere Zeitstrafe für Haken, sodass die letzten Sekunden zu dritt bestritten wurden.
Die Füchse gewannen am Ende verdient, Neuwittenbek muss sich vorwerfen aus den vielen Überzahl-Minuten keine Tore gemacht zu haben.
Nach dem Auslaufen, Dehnen und Duschen fuhren die Füchse gemeinsam zum Krankenhaus und dann mit einem an Krücken gehenden Christopher Rustemeier zur Unterkunft.
Am Sonntag bezogen die Füchse ohne Christopher Rustemeier und Martin Plaspohl, der beruflich nach Süddeutschland musste, dieselbe Kabine wie am Vortag, die dann aber den Schiedsrichtern zugeteilt wurde. Aus welchem Grund auch immer diese Zuteilung so wichtig war, Diskussionen über den Kabinenwechsel waren nicht förderlich für die Konzentration aufs Spiel bei. Möglicherweise trug das dazu bei, dass die Füchse beim Anpfiff noch nicht ganz da waren und Luca Vogel nach fünf Sekunden zum 1:0 für Gettorf treffen konnte. Immerhin dieser Treffer weckte die Füchse auf, die durch Kevin Buckermann in der dritten Minute ausgleichen konnten. Wie aus früheren Begegnungen bekannt, verließen die Seahawks sich auf ihr schnelles Konterspiel und kamen aus dem eigenen Spielaufbau kaum zu Chancen. Die Füchse dagegen spielten gut in die gegnerische Hälfte, kamen aber vorerst selten zu gefährlichen Abschlüssen, da wenig Risiko eingegangen werden sollte, um den Gettorfern nicht die Chance zu geben ihre starken Konter zu laufen. Das erste Drittel blieb im weiteren Verlauf Torlos, auch Überzahl-Situationen auf beiden Seiten nach Strafen wegen überharten Körpereinsatzes gegen Yannik Sydow (10:12) und Lennart Gottwald (18:30) blieben ungenutzt.
Die verbliebene halbe Minute Powerplay im zweiten Drittel konnten die Seahawks ebenfalls nicht nutzen, genauso wie die Überzahl nach nächsten Strafe wegen überharten Körpereinsatzes gegen Jens Kürbis, Mitte des zweiten Drittels. Während dieser Zeitstrafe konnten die Füchse sich sogar Chancen erarbeiten. Bei genau zwölf gespielten Minuten wurde Kevin Buckermann unmittelbar vor dem gegnerischen Tor gefoult, mit der logischen Konsequenz: Penalty. Jan Niklas Buckermann führte aus und hielt den Ball lange auf der Rückhandseite, um dann kurz vor dem Tor blitzschnell auf die Vorhand zu legen und den Ball am Goalie vorbei zu lupfen. Dem langersehnten 1:2 folgte noch in der selben Minute das 1:3, wieder erzielt von Jan Niklas Buckermann und aufgelegt von Jannis Kempkes. Wiederum weniger als eine Minute später konnte Luca Vogel jedoch schon den Anschluss für die Gastgeber wiederherstellen. In der 15. Minute des Drittels wurde Mattia Bohnet für einen Stockschlag für zwei Minuten auf die Strafbank verbannt. Nur zwei Sekunden nach dem Ablauf der Strafe traf Jens Kürbis (Assist: Kevin Buckermann) zum 2:4.
Das spannende Schlussdrittel begann beinahe wie das erste, der Ball traf jedoch die Latte und sprang von da ins Aus. Der erneute Anschlusstreffer fiel dennoch wenig später, als Luca Vogel zum dritten Mal traf. Den Füchsen wollte kein Treffer mehr gelingen, doch auch Gettorf schaffte den Ausgleich nicht. In der 18. Minute des Schlussdrittels nahm Gettorf schließlich den Goalie vom Feld und machte mit sechs Feldspielern Druck. Matthias Böthgen störte seinerseits die Aufbauspieler der Seahawks und konnte anderthalb Minuten vor Schluss den Ball erobern und ins leere Gettorfer Tor tragen. Dem 3:5 folgte in der Schlussminute auch noch das 3:6, schön herausgespielt von Lena Best und vollendet von Kevin Buckermann.
Mit zwei Siegen und sechs Punkten im Gepäck konnten die Füchse zufrieden die Heimreise antreten. Nur die Verletzung von Christopher Rustemeier trübt die Zufriedenheit, dem wir eine milde Diagnose und schnelle Genesung wünschen.
(fgr)