Unsere B-Weltmeister Lena und Lea im Interview

DSC_0237

Unsere Füchsinnen Lena Best und Lea Hübel sind B-Weltmeister geworden und haben mit der deutschen U19 Nationalmannschaft den Aufstieg in die A Division geschafft. In einem spannenden Finale setzte sich die deutsche Mannschaft mit einem knappen 6:5 durch. Zurzeit befindet sich die Nationalmannschaft noch in New York und fliegen am Freitag/Samstag zurück nach Deutschland. Wir sprachen mit unseren beiden Spielerinnen über ihre Eindrücke und Gefühle der Weltmeisterschaft in Kanada.

– Hallo ihr beiden. Teilt uns mal eure Gefühle ein paar Tage nach dem Gewinn des B-Weltmeistertitels mit? Könnt ihr das Erreichte schon realisieren?
Lena: „Ja wir freuen uns immer noch riesig, aber so richtig realisieren werde ich das erst können, wenn ich wieder zurück im Alltag bin und darauf zurück blicke.“
Lea: „Ja das glaub ich wird mir auch so ergehen. Die Eindrücke und Gefühle an diesem Tag waren einfach überwältigend, dass man dafür erst mal ein bisschen Zeit braucht, um das wirklich zu realisieren.“

– Arbeiten wir die WM chronologisch auf. Die ersten beiden Spiele waren gegen Thailand und Japan. Ihr kamt beide zum Einsatz. Wie habt ihr in die WM hinein gefunden? Ward ihr vorm ersten Spiel nervös?
Lea: „Vor dem ersten Spiel war ich wirklich schon sehr nervös, aber sobald man einen Einsatz hatte, ist das vorbei und man kann sich vollständig auf das Spiel konzentrieren. Durch natürlich 2 leichtere Gegner empfand ich den Einstieg in die WM relativ gelungen.“
Lena: „Vor dem ersten Spiel war ich verhältnismäßig ruhig, aber habe trotzdem nicht so gut ins Turnier gefunden. Ich war in den Vorrundenspielen mit meiner eigenen Leistung nicht wirklich zufrieden, konnte mich glücklicherweise aber in den wichtigen Spielen steigern. Und auch das Team hat sich von Spiel zu Spiel sehr gut gesteigert.“

– Gegen Kanada ging es um den Gruppensieg. Leider habt ihr das Spiel verloren. Woran lag der eher durchwachsende Auftritt des Teams?
Lena: „Kanada hatte die ersten beiden Spiele deutlich schlechter absolviert und gegen Japan sogar zeitweise echte Probleme. Wahrscheinlich haben wir daher unterbewusst den großen Fehler gemacht, die Kanadierinnen zu unterschätzen.“
Lea: „Und außerdem war der krasse Support durch das Publikum in der Halle während des Spiels ein klarer Vorteil für die Kanadierinnen. Vor so einer großen Kulisse haben wir noch nie gespielt, damit muss man erst mal klar kommen.“

– Welche Gedanken hattet ihr nach dem Spiel, denn das Spiel gegen Ungarn war bereits 16 Stunden später?
Lena: „Kurz nach dem Spiel war ich ziemlich geknickt und sauer, weil ich die Chance hatte das Siegtor zu schießen, es aber nicht gemacht habe. Dann aber habe ich mir gedacht egal diese Niederlage kann uns eigentlich nur stärker machen. Uns war nun klar, dass die WM kein Selbstläufer wird und wir wirklich für unser Ziel kämpfen mussten. Wenn es uns gelingen würde, den Frust aufgrund der Niederlage in positive Energie und Motivation umzuwandeln, war ich mir sicher, würden wir das Spiel gegen Ungarn gewinnen. Ich hatte keine Sekunde lang Zweifel, dass wir das schaffen können.
Lea: „Ich hatte noch nicht wirklich an den nächsten Gegner gedacht. Für mich war es erst einmal wichtig, sich mit unseren Fehlern zu beschäftigen und diese zu verbessern. Ungarn war da erst einmal egal.“

– Im Spiel gegen Ungarn gabs dann eine Leistungsexplosion des Teams. Könnt ihr euch duese erklären?
Lea: „Ich glaube nach der Niederlage am vorherigem Tag, wurde dem ganzen Team sehr bewusst, wie wichtig das nun ist. Und das wir von nun an uns spielerisch beweisen müssen. Was dann auch geklappt hat.“
Lena: „Sehe ich genauso. Wir haben gekämpft und gezeigt, dass wir unbedingt ins Finale wollten um es den Kanadiern heimzuzahlen und trotz des Rückstandes sind wir mental stark geblieben und haben weiter versucht ruhig und geduldig auf die richtige Möglichkeit zum Tore schießen zu warten. Das hat sich am Ende ausgezahlt.“

– Lena, im Finale hast du ein unglaubliches Spiel abgeliefert. Du warst überall auf dem Feld und warst an vier Toren beteiligt und wurdest Best Player. Gib uns einen kleinen Einblick in die Gefühlslage vor und während dem Finale.
Lena: „Vor dem Finale ging es mir eigentlich ganz gut. Ich war kaum nervös und eigentlich total überzeugt davon, dass wir gewinnen. Nicht weil ich die Kanadier noch einmal unterschätzt habe, man sollte nie den gleichen Fehler zweimal machen, sondern weil ich glaube, dass unser Team sich von Spiel zu Spiel verbessern konnte und nachdem wir das Ungarnspiel so stark gedreht hatten, war meiner Meinung auch im Finale alles drin. Aber es war klar, dass es schwer werden würde. Leider gelang uns auch diesmal kein guter Start und wir mussten einem 2:0 hinterher laufen. Aber dieses Mal ließen wir uns null beeindrucken und zogen einfach unser Spiel durch. Wir hatten deutlich mehr Spielanteile und auch wenn das Anschlusstor länger auf sich warten ließ, spielten wir meiner Meinung nach, extrem ruhig und geduldig in der Offensive und kämpften in der Defensive stark. Das zweite Drittel war unser bestes und auch mein persönlich bestes drittel in diesem Turnier. Gute Kombinationen in der Offensive bescherten uns 4 Treffer in diesem Drittel und auch in der Defensive standen wir trotz eines Gegentreffers sicher. Auch im dritten drittel kontrollierten wir das Spiel und ließen den Kanadiern keine Chance. Leider gingen wir etwas fahrlässig mit unseren Torchancen um und verpassten es, den wohlmöglichen Entscheidungstreffer zum 6:3 zu erzielen. Das wurde bestraft, als Kanada wie aus dem Nichts innerhalb von 22 Sekunden ausglich. Aber zum Glück ließen wir uns davon nicht groß beeindrucken und erzielten durch Hannah 30 Sekunden vor Spielende verdientermaßen den Siegtreffer. Danach waren wir natürlich extrem glücklich und auch ich persönlich hatte durch den Best Player Titel im Finale noch ein kleines Highlight mehr. Hat mich natürlich mega gefreut, dass ich ausgewählt wurde.“

– Lea, wie hast du das Finale erlebt? Leider kamst du nur kurz zum Zug. Habt ihr vereinsintern vorher miteinander gesprochen oder hat sich jeder selbst fokussiert und es wurde nicht über ein Finale gesprochen. Wie hast du Lenas Leistung wahr genommen?
Lea: „Ich selber war im Finale ja eher ein lautstarker als ein spielstarker Unterstützer. Vom Finale war eigentlich immer die Rede gewesen, somit hatte sich jeder individuell darauf eingestellt und sich damit befasst. Mir war klar, dass dies nicht einfach wird und das es hier zählt. Lena hat definitiv in diesem Spiel gezeigt für was sie die letzten Monate/ Jahre trainiert hat und sie hat durch ihre Stärke dem Team gezeigt, dass man hier das gewinnen kann, ich glaube, dass hat dem Team sehr weitergeholfen und allen wurde klar das dies mit Kampf und Ehrgeiz zu gewinnen ist.“

-Was nehmt ihr von der WM mit? Seid ihr mit euren Leistungen zufrieden?
Lea: „Von der WM nehme ich viele Eindrücke und Erfahrungen mit, die ich niemals vergessen werde. Ich persönlich bin mit meiner Leistung eher so semi zufrieden, hatte relativ wenig Einsätze und konnte nicht mein persönliches Ziel erreichen. Aber dennoch bin ich stolz auf das Team, das solch eine Leistung erbringen konnte und ich bin froh, dass ich wenn auch nur einen kleinen aber immerhin einen Beitrag geben konnte.“
Lena: „Ich bin ja eher schlecht ins Turnier gestartet, aber dadurch, dass ich mich so steigern konnte, bin ich extrem zufrieden mit mir und in den Spielen gegen Ungarn und im Finale konnte ich meine bestmöglichen Leistungen bringen, was ich vor der WM als Ziel formuliert hatte. Von der WM nehme ich vor allem viel vom drum herum mit. Es läuft dort schon ziemlich anders ab, als bei DMs oder in der Liga. Es war eine riesen Ehre bei so einem Event dabei gewesen zu sein und sein Land repräsentieren zu können. Definitiv eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde.“

– Nun steht für euch das Final 4 an. Zwei Wochen später die U17 DM in Mülheim und dann die Damen DM in Hamburg. Würdet ihr lieber pausieren oder freut ihr euch auf die Aufgaben mit den Füchsen? Welche Ziele habt ihr dort?
Lea: „Eine DM ist immer etwas besonderes, daher drücke ich fest die Daumen, dass die DM in Hamburg ein Erfolg wird. Auch wenn die Zeit nun zwischen Final4, DM und WM sehr knapp ist, freue ich mich darauf.“
Lena: „Ich freue mich auch. Solange wir noch hier in New York sind, werde ich erst einmal die Akkus wieder aufladen. Beim Final4 werde ich wahrscheinlich noch unter Jetlag zu leiden haben, aber trotzdem versuchen mein Bestes zu geben, sodass ich dem Team helfen kann, das Bestmögliche zu erreichen, denn schließlich ist es unser erstes Final4 Turnier und es ist etwas besonderes dort teilnehmen zu können. Auch die U17 Heim DM und die Damen DM werden noch einmal großen Spaß machen. Bei der Heim DM ist das Ziel natürlich die erneute Titelverteidigung, in Hamburg wollen wir die guten Leistungen aus dem letzten Jahr bestätigen, wenn nicht sogar übertreffen und dann schauen wir mal was dort herauskommt. Werden auf jeden Fall nochmal spannende Wochen:)“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert