Heute haben wir noch einmal ein Interview von einem unserer neuen Spieler für euch.
Hierbei handelt es sich um Tomas Joska, der aus Tschechien kommt und nun für ein Jahr unser Team verstärkt. Im folgenden Interview redet er über seine Eindrücke von Deutschland, über die Dümptener Füchse und deren Fankultur, sowie die deutsche Floorballszene.
– Hallo und herzlich willkommen im Ruhrgebiet!
T: „ Hi!“
– Was machst du da eigentlich?
T: „Studiere, was sonst?“
-Du kannst deine Antworten auch ein bisschen ausführen, damit dich unsere Fans besser kennen lernen 😉
T: „Ich bin ein angehender Lehrer, Mathe und Deutsch, da weiss ich mir Bescheid!“
– Warum hast du dich für ein Studium in Deutschland entschieden?
T: „Ich wollte eigentlich nach Konstanz, aber ich habe die Anmeldungsfrist verpasst. Am Ende blieben nur Essen, die Hauptstadt von Rumänien und Skopje übrig. Da war Essen natürlich die erste Wahl.“
– Wie findest du das Leben in Deutschland?
T: „In meisten Hinsichten ist es hier besser als in Tschechien. Es gibt da bestimmte Regeln, die man entweder einhält oder man wird bestraft. Auch die Gesellschaft leidet nicht an 50-jährige kommunistische Vergangenheit, die Deutschen sind weit voran. Auf der anderen Seite finde ich das Leben hier ein bisschen langweilig und mir fehlt auch Humor. Die Tschechen machen sich über alles (auch über sich selbst) lustig, die Deutschen sind mir auf jeden Fall zu ernst. Und Fassbier ist hier unfassbar teuer!!!“
– Ich habe gehört, dass du gleich in der ersten Woche nach der Ankunft beim Training warst?
T: „Ja, das stimmt. Ich spiele Floorball seit etwa 15 Jahren und wollte auch hier mindestens trainieren. Ich guckte mir floorball.de an und checkte die Teams aus der 2. Buli nach ihrer Entfernung von Essen. Da kam Mülheim am besten raus. Ich war gleich beim Spiel gegen Butzbach als Zuschauer dabei, das Niveau fand ich angemessen, sprach kurz nach dem Spiel mit dem Coach alles ab und das war das.“
– Wie hat dich das Team als neuen Mitspieler angenommen?
T: „Die Begrüssung war sehr nett! Ich finde auch gut, dass die halbe Mannschaft auf J… heisst und die andere auf A… Wenn man einen Namen vergisst, probiert man beide Buchstaben und meistens klappt es. Ausserdem sind im Team auch andere „Ausländer“, wie Kai, Joose oder die beiden Polen :-)“
– Welche Position/ Rolle nimmst du innerhalb dieser kurzen Zeit in der Mannschaft ein?
T: „Ich würde sagen, sehr stark. Wenn ich zu sprechen anfange, hören alle aufmerksam zu. Vielleicht liegt es aber daran, dass sie mich nicht so gut verstehen…
Sonst spiele ich als Verteidiger nun als Centerstürmer im dritten Block mit Timm und Lennart. Hinter uns arbeiten Andre und Berti stark.“
– Wie bist du mit deiner Leistung/der Leistung des 3. Blocks zufrieden?
T: „Das erste Spiel gegen den WFC war ganz gut, obwohl wir nie zuvor miteinander gespielt hatten. In Hochdahl war unsere Leistung etwas schwächer, aber zuletzt beim Heimspiel gegen Münster hatte ich nach dem Spiel positive Eindrücke. Nur sind wir immer noch als Torjäger sehr unfruchtbar. Aber das ändert sich mit dem ersten Tor. Darüber hinaus haben wir in keinem von den drei Spielen kein einziges Tor kassiert, was uns sehr wichtig ist.“
– Wir wissen, dass du nicht der erste Tscheche bei den Dümptener Füchsen bist…
T: „Angeblich nicht. Vor ein paar Jahren spielte da eine halbe Saison Matyas Vancura, der noch im letzten Jahr die Extraliga in Tschechien spielte. Der ist also ungefähr 5 Ligen besser als ich. Der Vergleich macht keinen Sinn. Ich bin so was wie ein Hobbyfloorball-Rentner :-)“
– Dir ist es möglich den Vergleich mit den Ligen aus Tschechien zu ziehen. Also, wie findest du das Niveau in der 2.Bundesliga in Deutschland?
T: „Ich habe nicht alle Teams spielen sehen, aber Hochdahl war schwach, die Münsteraner und Butzbacher sind ungefähr auf unserem Niveau und die Bonner sind weitaus besser. Ich erwarte spannende Matches gegen Butzbach, Köln und Neuwittenbek. Wenn wir alles gewinnen, sind wir in TOP 2. Das wäre ein Riesenerfolg!
Die Achillesferse des deutschen Floorballs sind aber die Schiris. Entweder haben sie Null Bock auf Pfeifen, oder sie pfeifen schlecht, einige schaffen sogar beides. Sie haben leider auch wenig Gelegenheit, um sich zu verbessern. In Tschechien pfeift man im Durchschnitt 150 Matches pro Saison, hier 15.“
– Gibt es hier etwas, was dich überrascht?
T: „Die Supporters! Ich kann das immer noch nicht verstehen, dass es hier um 30 junge engagierte Leute gibt, die zu allen (!) Spielen kommen, um uns zu unterstützen. Dann spielt man natürlich besser als sonst, die Atmosphäre ist einfach toll! Und dass sie sogar nach Kiel gefahren sind, dort gezeltet und so-unglaublich!“
– Kommen wir nun zum Schluss: Was sind deine Weihnachtswünsche und was möchtest du noch zum Schluss sagen?
T: „Die privaten sind halt privat, die sportlichen: Ich hoffe, dass wir alle ausbleibende Spiele gewinnen, gerne würde ich auch die Mädchen siegen sehen. Dem Matthias wünsche ich gute Besserung, hoffentlich kann er bald wieder mitmachen! Und eine anständige Sporthalle wäre natürlich super!“
– Danke für das Interview und noch einen schönen Tag.